Montag, 31. Oktober 2011

Oktober 2011 - Giarmata in den Medien

RENAŞTEREA BĂNĂŢEANĂ, Timişoara/Temeswar, 2. Oktober 2011
„Die Truhe mit Habseligkeiten” heißt eine Veranstaltung des Temeswarer Zentrums für Kultur und Kunst des Kreises Timiş/Temesch. Da gabs alte „Handtücher, Haarwulste, Trachtenschürzen, Bettdecken”, aber auch „păturata cu crumpi de la Giarmata“.
+ + + Was das ist? Keine Ahnung. Vielleicht gelingt es mir aber, meine Frau zu einem Versuch zu bewegen. Die wird schon wissen, was das ist. + + +

RENAŞTEREA BĂNĂŢEANĂ, Timişoara/Temeswar, 20. Oktober 2011
Vom Besuch eines Tandams, „an das die Banater sich schon gewöhnt haben”, berichtet die Zeitung und meinte damit den Premier Emil Boc und die Transportministerin Anca Boagiu. Sie haben in Giarmata/Jahrmarkt den Startschuss für die Autobahnstrecke Timişoara – Lugoj/Lugosch gegeben. Es handelt sich eigentlich nur um die Weiterführung der Autobahn Arad – Timişoara bis Lugoj. 210,35 Millionen Lei sollen die 9,5 km Autobahn kosten. Davon kommen 178,8 Millionen Lei aus einem EU-Topf. Giarmata bekommt eine Lärmschutzwand von 427 m Länge und drei Meter Höhe.
+ + + Giarmata scheint in Zukunft nicht nur in Zusammenhang mit dem wichtigster Flughafen Westrumäniens  erwähnt zu werden, sondern auch mit einem wichtigen Autobahnknotenpunkt auf dem 4. Paneuropäischen Korridor Dresden – Istanbul. + + +

ZIUA DE VESTTimişoara/Temeswar, 20. Oktober 2011
Zwei Temeswarer Polizisten haben in der Lenau-Straße eine Handtasche mit folgendem Inhalt gefunden: 950 Lei, 50 Euro und Goldschmuck. Sie haben den Eigentümer ausfindig gemacht, ein Mann aus Giarmata, und ihm sein Eigentum zurückerstattet, obwohl, wie die Zeitung anmerkt, „die Männer des Gesetzes keinen hohen Lohn haben”.
+ + + So ist das in einem Land, in dem die Korruption gelebter Alltag ist. Ehrlichkeit wird als Heldentat empfunden. + + +

ROMÂNIA LIBERĂ, Bucureşti/Bukarest, 28. Oktober 2011
Der amerikanische Journalist Greg Johnson hat kürzlich Rumänien besucht. Er war in Timişoara/Temewar und „hielt sich in Giarmata” auf. Warum gerade in Jahrmarkt, schreibt die Zeitung nicht. Seine gesammelten Eindrücke sind aber auf einer Internetsite nachlesbar. Und da erfährt man, dass der Amerikaner Gast von Lorena, „Direktorin eines Mädchenheims”, war. Ein solches Heim für vergewaltigte Mädchen gibt es in Giarmata/Jahrmarkt.

PROSPORT.RO, România/Rumänien, 28. Oktober 2011
Fußball - 3. Liga -  Serie V: Millenium Giarmata – CF Bihorul Beiuş 1:2
Tore: Leucă (48 -pen.) / Ţârlea (43), Vancea (86)
+ + + Trotzdem belegen die Giarmataer den zweiten Platz in der Tabelle – mit 22 Punkten zwei Zähler hinter Beiuş. + + +

Samstag, 29. Oktober 2011

Ein Tagesausflug zu den Büchern - Teil 4

Eine Schattenseite des Literaturbetriebs

Durch die Standgänge schlendern und Bücher genießen. Sich einfach treiben lassen. Ohne besonderes Ziel unterwegs sein. Schmökern und Werbematerial in die Stiebert-Tasche stecken. Licht strahlt aus den Büchern, geistiges Licht.

Bücher werfen aber auch Schatten. Da steht dieser alte Mann hinter einem Lesepult und liest. Aus seinem Buch, von ihm selber finanziert. Er steht den Leuten im Weg. Sie weichen aus. Niemand bleibt stehen. Zwei Frauen sind bei ihm, stehen wie Ministrantinnen um das Lesepult. Seine Stimme ist leise, sehr leise. Und er hat kein Mikrofon. Welch ein trauriger Anblick.

Der Messestand gehört dem R. G. Fischer Verlag, einer dieser umstrittenen Dienstleistungsverlage. Früher nannte man sie Zuschussverlage. Hier kann jeder ein Buch veröffentlichen, wenn er es auch selbst finanziert. Das ist eigentlich ein Geschäftsmodell wie jedes andere auch. Wer will, kann sich seiner bedienen. Wenn ein Unternehmer mit seinen Kunden aber so umgeht, kann man eigentlich nur erstaunt sein, dass es ihn überhaupt gibt. 

Dabei klang die Verursacherin dieses unwürdigen Schauspiels, Frau Rita G. Fischer, Gründerin und Geschäftsführerin des Verlags - man höre und staune: seit 34 Jahren -, einen Tag zuvor bei Deutschlandradio Kultur sogar noch glaubwürdig. In einem Streitgespräch mit dem Bundesvorsitzenden des Verbandes deutscher Schriftsteller, Imre Török, verteidigte sie ihr Geschäftsmodell mit dem Tatbestand, dass "die großen Verlage neuen jungen deutschen Autoren so gut wie keine Chance geben, sondern sehr viel Geld für ausländische Bestsellerlizenzen ausgeben".

Man muss sich das mal vorstellen: Da steht ein alter Mann und flüstert eine geschlagene dreiviertel Stunde lang vor sich hin. Ja, der Gute hat das ausgehalten, inmitten einer ihn total ignorierenden Messekundschaft. Ein Verlag, der so etwas zulässt, ja sogar verursacht, kann doch unmöglich außer materiellem Gewinn noch ein anderes Interesse an "seinem" Autor haben. Da kann ich gut verstehen, wenn Imre Török sich mit dieser Art von Autoren(ver)achtung und Literaturpflege nicht anfreunden kann.

Leimig ist schleimig

Aber so ist es nun mal im Leben. Wir haben alle unseren eitlen Seiten. Ich kann und will mich da nicht ausschließen, denn auch ich bin einem Zuschussverlag auf den Leim gegangen.

Wenn allerdings jemand mit meiner und anderer Leute Eitelkeit ein Geschäft machen kann, dann möge er uns doch bitte dafür zumindest etwas Respekt zollen. Auch in meinem Regal stehen Bücher aus solchen Verlagen. Und sie sind wahrlich nicht die schlechtesten. Eben darum gebührt auch diesen Autoren eine kritische Aufmerksamkeit. Sie selber müssen sich für ihr Tun auch keineswegs schämen - umso mehr aber so mancher Verlag, der von ihrem Geist profitiert.

Anton Potche

Mittwoch, 26. Oktober 2011

Ein Tagesausflug zu den Büchern - Teil 3

Wenn die Technik versagt

Wie lautete doch der Rat des Sprechers auf der Info-CD? Man erstelle sich am besten einen auf die eigenen Interessen zugeschnittenen Besucherplan. Also? Nichts wie hin zum rumänischen Stand.

Eine Buchpräsentation stand auf dem Programm: Konstruktionen des Judenbildes - Rumänische und ostmitteleuropäische Stereotypen des Antisemitismus von Andrei Oişteanu. Das Buch ist 2002 im Bukarester Humanitas Verlag erschienen. Larisa Schippel, zurzeit Professorin für Transkulturelle Kommunikation am Zentrum für Translationswissenschaft der Universität Wien, hat es ins Deutsche übersetzt und so vor einem Jahr sein Erscheinen im Berliner Verlag für wissenschaftliche Literatur Frank & Timme ermöglicht. 

Neben dem Autor und der Übersetzerin war auch der aus dem Banat stammende Schriftsteller, Exherausgeber und Übersetzer Gerhard Csejka zugegen. Er hatte die undankbare Aufgabe übernommen, Oişteanus Ausführungen ins Deutsche zu übertragen - für die Anwesenden, die des Deutschen nicht mächtig sind. Gerade von diesen haben aber einige die Veranstaltung vorzeitig verlassen, weil sie von seiner Übersetzung kaum etwas mitbekamen. Die Lautsprecheranlage machte dauernd Mätzchen und der Übersetzer schien dadurch mehr frustriert als motiviert zu sein. Man wurde den Eindruck nicht los, für Gerhard Csejka sei die ganze Veranstaltung eine lästige Pflichterfüllung. 


Zum Glück konnte Andrei Oişteanu sich klar und deutlich verständlich machen. und was er zu sagen hatte, war wirklich interessant und informativ, wenn auch nicht gerade schmeichelhaft  für die rumänische Gesellschaft. Wo in Europa ist das aber auch anders, wenn es um Fremdenfeindlichkeit geht?

Aufschlussreiche Diskussion

Das zeigte besonders die dem Vortrag gefolgte Diskussion. Es gibt auch unter den Rumänen immer noch Menschen, die mit den hanebüchensten Vorurteilen gegen die Juden durch die Gegend laufen, ob zu Hause oder hier in Deutschland. Stereotypien setzen sich eben in Köpfen fest und scheinen bei einigen eine lebenslange Halbwertszeit zu besitzen. Sogar die Machtergreifung der Kommunisten in Rumänien soll etwas mit den Juden zu tun gehabt haben. Also bitte, meine Herren! Ob Leonte Răutu (1910 - 1993) ein Jude war oder nicht, ist bestimmt nicht geschichtstragend. Und dass er Andrei Oişteanus Onkel war, ist nur eine jener vielen schicksalhaften Fügungen des 20. Jahrhunderts. Dass der Neffe über die Biografie seines Onkels nicht unbedingt glücklich war und ist, zeigt sein beruflicher Werdegang, wenngleich sein Œvre keine direkte Auseinandersetzung mit dem rumänischen Kommunismus aufzuweisen hat.

Es war schon bemerkenswert, wie Oişteanu diese Angriffe auf sein Buch und (indirekt) seine Person parierte. Er war durch sein fundiertes Fachwissen den Diskussionsteilnehmern aus dem Publikum weit überlegen. Das ist auch insofern nicht verwunderlich, wenn man das Themenspektrum, das dieser Mann abdeckt, betrachtet: Geschichte, Ethnologie, Kulturanthropologie, Judaistik, Religionsgeschichte.

So durften die Ausharrenden einer Veranstaltung beiwohnen, mit der die Rumänen sich in Frankfurt sehen lassen konnten - bis auf die Tontechnik. In ihrer Sprache würde es wohl heißen:
O prezenţă lăudabilă la Târgul de Carte de la Frankfurt pe Main.


Anton Potche
Video: Anton Potche

Samstag, 22. Oktober 2011

Ein Tagesausflug zu den Büchern - Teil 2

Treppauf, treppab

Und dann stehst du vor dem Eingang aufs Messegelände und bist erst mal überwältigt von der Hintergrundkulisse. Man lebt halt doch noch in der Provinz. Die Ausmaße des Geländes werden dir erst bewusst, wenn du auf dem Rollband und den Rolltreppen von Halle zu Halle fährst und dabei auch einen Blick nach draußen wirfst. Gigantisch.

Und in der Mitte der Audi-Pavillon. Er hat die AA überlebt. Als Ingolstädter und Audianer bin ich natürlich... Na ja, Stolz ist keine Schande, auch wenn ein mittelständischer Verleger  auf der Messe meinte: "Von dem Geld, das der Audi-Pavillon kostet, kann ich 20 Jahre Rechte kaufen." (DIE WELT, 15. Oktober 2011). Das mag schon sein, nur hätte er das Geld ohne diese Halle ja auch nicht. Und die zwei Herzen in meiner Brust? Ach, die haben sich hervorragend vertragen.

Für mehr als 7.500 Aussteller aus über 110 Ländern braucht man Platz und ein gutes Konzept. Beides ist in Frankfurt vorhanden. Die Themenbereiche der Hallen kanalisieren die Besucherströme in alle Himmelsrichtungen: Literary Agents & Scouts Centre, StoryDrive Business Centre, Internationale Verlage, Medien und Entertainment, Frankfurter Antiquariatsmesse, Dienstleistungen für Verlage und Buchhandel, Literatur und Sachbuch, Kunstbuch - Kunst - Design, Kinder- und Jugendbuch, Comic und andere. 


Das Gastland war heuer Island. Weit und kalt. Am Ende der Welt. Bewohnt von Buchmenschen. Einzigartig in der Welt. Nirgends wird mehr gelesen als auf dieser Insel. Meine Busnachbarin hat eine Reise dorthin geplant. Darum hat sie das Buchgastland jetzt in Frankfurt besucht. Ihre letzten Zweifel sind verflogen. Sie wird fliegen.

Volksfestcharakter

Meine Vorstellung von dieser Messe hatte etwas mit seriöser Intellektualität, sogar mit über den Köpfen der Normalsterblichen schwebenden Sofas, auf denen sich ernste Philosophen und umtriebige Schwerenöter um unser Weltheil sorgen oder darüber lustig machen, zu tun. Halb so schlimm. Du bist auch auf einem Volksfest, dominiert von Manga-Figuren.

Kurai und Mad Haffer haben für mich posiert. Galant, galant. Hier in Frankfurt trifft man sich, aus allen Spähren der Mythologie kommend. Die freundliche Kurai aus Angel Sanctuary hat mir stolz erzählt, sie habe ihre Kleidung selbst angefertigt. Respekt! Die Figuren steigen aus ihren Büchern. Der kreative Geist vieler Autoren geht in Leib und Seele über. Welch ein herrlicher Begleitprozess einer Buchmesse.
Anton Potche
Fotos & Video: Anton Potche

Dienstag, 18. Oktober 2011

Ein Tagesausflug zu den Büchern - Teil 1

Busfahrt durch den goldenen Oktober

"Die [kleinen Buchhandlungen] erleben derzeit ein Revivel, insbesondere in großen Städten wie Berlin. Während die großen Filialisten eher Niederlassungen schließen, haben in der Hauptstadt allein in diesem Jahr schon sechs neue Buchhändler ein Geschäft eröffnet." So kann man das nachlesen in DIE WELT vom 15. Oktober 2011.

Es gibt sie aber zum Glück in anderen Städten auch noch, die kleinen, aber feinen Buchläden. Buchhändler, die aus ihrem Beruf eine Herzenssache machen, müssen eigentlich gar nicht so auffallend originell sein; das über den reinen Verkauf hinausreichende Engagement bringt oft die eine oder andere Kundschaft, ohne dass es gleich eine Lesung mit einem Bestsellerautor sein muss.

Die Ingolstädter Buchhandlung gerd stiebert  organisiert seit vielen Jahren Busfahrten zur Frankfurter Buchmesse. So auch heuer. Am vergangenen Samstag um 7.00 Uhr war Abfahrt und alle Plätze im Bus besetzt. Man will ja nicht mit Ohrenstöpseln durch die Gegend laufen. Also hört man mit, besonders wenn man sich in weiser Voraussicht ein Zeitunglesen während der Fahrt verkneift. Die Augen werden in Frankfurt genug zu tun bekommen.

Bei mir sieht es in Tafelnähe bald aus wie in einer Zahnarztpraxis, hör ich hinter mir einen Mann sagen. Ihre Schule wäre klein und liege in einer Burg, sagte eine Frauenstimme, da seien die Ansprüche an einen gewissen Schulkomfort noch nicht so ausgeprägt.

Aha, Lehrer. Wen wundert's? Wir waren auf dem Weg zu einer Buchmesse. Und Herr Stiebert verstand es, die Schmökerfreunde auf das sie Erwartende einzustimmen. Es gab für jeden Fahrgast eine Leineneinkaufstüte mit Firmenlogo, darin eine Informationsbroschüre mit Messeplan, Kugelschreiber und Notizblatt. Auch Listen mit den Veranstaltungen des Tages (15. Oktober 2011) gingen reihum.

Foto: Anton Potche
Am Autobahnrasthof Würzburg musste pausiert werden. Vorschriften sind da, um eingehalten zu werden. Das bewiesen auch die vor Ort gerade aktiven Zöllner und Polizeibeamten. Den Reisenden eröffnete sich währenddessen ein atemberaubendes Panorama. So mancher griff zu Fotoapparat oder Handy. Goldene Oktobertage muss man in all ihren Fazetten genießen. Vor Frankfurt gab es noch von einer CD Wissenswertes zur größten Buchmesse der Welt. Eines blieb wohl bei jedem Zuhörer hängen: Man kann an einem Tag unmöglich alles miterleben, also ist ein planmäßiges Vorgehen ratsam.  
Anton Potche

Sonntag, 9. Oktober 2011

Buwe, was han mer heit?!

"Seit Samstag herrscht wieder Ausnahmezustand in Fürth. Noch bis Mittwoch, 12. Oktober, regiert in der Kleeblattstadt die Kirchweih. [...] Am Sonntag, 9. Oktober, folgt nun der absolute Kärwa-Höhepunkt: der Erntedankfestzug. Um 11 Uhr starten die rund 80 Gruppen in ihren Festgewändern und den aufwändig geschmückten Wagen in der Fürther Südstadt."

So kann merr des nohlese im MARKTSPIEGEL, der Führter Wochenzeitung vum 6. Oktower. Kerweih asso in Fürth. Des soll jo die greeßt in Deitschland sein. Welles Banater Schwoweherz schlaat do net heecher, wann er des Wort Kerweih odder halt Kärwa, wie die Franke soon, heert? Un sogar es Bayrische Fernseh  war heit Mittach dabei. Vun 12 bis 13.10 Uhr.

Gut, die Sendung is e bissje späder ongang, weger'me technische Fehler. Des kann vorkumme. Ufgheert hun se awwer pinktlich, die Fernsehmacher vum BR. Und des war gar net scheen, weil grad no sin vor der Haupttribiene die Kerweihpaare in banatschwowischer Tracht onkumm. Un die ware doch die oonziche, wu der Welt wirklich verkind hun, was do in Fürth heit iwwerhaupt loss is. Ehre herzhafte Spruch Buwe, was han mer heit? Kerweih! hot merr noch gut gheert, awwer um dee banatschwowische Kerweihzug uf der fränkisch Kärwa aah vorzustelle, hot merr der Moderatorin und em Moderator vun der Sendung ka Zeit meh geloss.

Rathausturm in Fürth
Mi'm Programmraster ist net zu spille. Statt dass merr de Fernsehzuschauer aah mol e echte Kerweihzug mit Kerweihbuwe un Kerweihmäd gewies hätt, der wu im Banat e Eigenständichkeitsstatus hot un net e Festzug mit vill Vereine is, hot merr e Wiederholung  mit Waltraud & Mariechen gewies. E bissje meh Flexibilität meecht em BR bestimmt gut ton. Un Sensibilität nateerlich aah. Wann ich denk, wie stolz mei Arwetgewwer immer uf die Flexibilität vun seine Mitarweter is, noh kann ich norr soon: Des war e sehr schwachi Vorstellung vum Bayrische Fernseh. Des hot bestimmt net mol em altehrwürdiche Wahrzeichen vun Fürth gfall.

Berns Toni
Foto: Berns Toni

Samstag, 1. Oktober 2011

Seniorenmesse mit Seniorenchor

Die Einkaufszentren haben sich längst auch zu Orten von Informations- und Kulturveranstaltungen entwickelt. Meist gehen beide Hand in Hand. Informationsstände verschiedener Vereine und Unternehmen füllen die riesigen Mittelhallen dieser Einkaufsmeilen und auf einer Bühne entsteht die passende Livebeschallung.

Der Ingolstädter WestPark lockt seine Kundschaft mit Veranstaltungen wie Afrika-Tag, Insektenausstellung, Terra Blue, Zaubertage, die zurzeit zu sehende Ausstellung mit Fotos von Ex-Bundespräsident Horst Köhler usw. Schaut man sich die Namen der im Oktober angekündigten Musikgruppen an, so kann man anspruchsvolle Unterhaltung erwarten: Mr. Cover in Rock, Moni Francis & The Bebobs, Free Electric Band, Kameleon etc.

Heute war Seniorenmesse. Und auf der Bühne des Einkaufszentrums gaben sich Volksmusikanten ein Stelldichein. Auch der Seniorenchor der Banater Schwaben aus Ingolstadt sang im größten Geschäftshaus der Region, und das nicht zum ersten Mal.


Dieser Chor entfaltet seine Tätigkeit im Rahmen der Seniorengemeinschaft Banater Schwaben Ingolstadt. "Die Banater Senioren sind die 21. Seniorengemeinschaft in Ingolstadt. Wir sind mit 250 Mitgliedern die größte und aktivste Gruppe der Stadt. 40 Mitglieder singen im Chor unter der Leitung von Niki Huss und 24 Damen haben sich zu einer Tanzgruppe zusammengefunden." So stellt die Gemeinschaft sich im Internet vor. 

Unter der bewährten Leitung von Franziska Graf sind die Kulturgruppen dieser Seniorenorganisation sehr aktiv. Sie sind eigentlich noch die Einzigen, die von einer starken, aus dem rumänischen Banat vor vielen Jahren in die Stadt und Region Ingolstadt eingewanderten Volksgruppe Zeugnis ablegen. Ihre Kinder, Enkel und Urenkel haben den Integrationsprozess in die bundesdeutsche Gesellschaft so rasant vollzogen, dass sie im öffentlichen Bewusstsein kaum noch wahrgenommen werden.

Anton Potche